Zwergflusskrebse ernähren sich wie ihre größeren Verwandten omnivor. Das heißt, sie sind schlichtweg Allesfresser. Was vor die beiden großen Scheren des 1. oder die etwas kleineren Scheren des 2. Schreitpaares kommt, wird festgehalten und anschließend auf Geschmack und Eignung getestet. Dabei machen Cambarelli auch vor Lebendfutter nicht Halt.
Insbesondere bei Proteinbedarf neigen die Kleinkrebse dazu, sich auch an erkrankten oder toten Artgenossen und anderen Lebewesen zu vergreifen. Dieses Vorgehen brachte ihnen den Status der Gesundheitspolizei ein. Eine wichtige Aufgabe im natürlichen Habitat der Tiere, die dabei hilft, Gewässer von Bachläufen, Tümpeln und Seen sauber zu halten.
Mit Vorliebe frisst der Zwergflusskrebs Kleinstlebewesen, die er beim Umherstreifen durch seine Gefilde erhaschen kann. Zum großen Teil ernährt er sich jedoch auch von ins Wasser gefallenen Insekten, Früchten, Blättern, kleinen Fischen und Aas. Somit besteht sein Speiseplan aus einem erheblichen Anteil an pflanzlichem Futter.
Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil sich Krebse regelmäßig häuten müssen, um wachsen zu können. Indem sie ihre Außenhaut, einen Panzer aus Chitin und Athropodin sprichwörtlich abstreifen, gewinnen Sie Raum zum Wachsen, bis der neue Panzer wiederum zu klein wird und abgeworfen werden muss.
Zu viel Eiweiß kann bedeuten, dass ein Scherenträger zu schnell wächst. In diesem Fall läuft das Tier Gefahr, nicht rechtzeitig durch Abgabe eines Häutungshormons über eine entsprechende Drüse die Häutung einleiten zu können. Passiert dies, erdrückt der Panzer das Innere und der Krebs verstirbt. Der Proteinanteil im täglich verabreichten Hauptfutter spielt also eine große Rolle.
Erhält ein Zwergflusskrebs zu wenig Protein über die tägliche Fütterung hinweg, kann der Häutungsprozess unterbrochen werden. Unter diesen Umständen wachsen die Krebstiere nicht oder nur sehr langsam.
Als problematisch hat sich vor allem tierisches Eiweiß in zu hohen Konzentrationen bei der Häutung von Zwergflusskrebsen herausgestellt. Ein ausgewogenes Verhältnis ist in jedem Fall zu bevorzugen. Drin sein sollten sowohl pflanzliche als auch tierische Eiweiße.
Sonstige pflanzliche Anteile wie braune Blätter oder getrocknete Pflanzen als Dauerfutter bieten Möglichkeiten der gesunden Ernährung, wenn kein Pellet- oder Tabfutter bereit steht. Ausgewogenheit ist das anzustrebende Maß, welches auch bei der Fütterung von Kleinkrebsen gilt.
Nicht zu wenig, aber auch keinesfalls zu viel Eiweiß sollte gefüttert werden. Im Blick sollten beim Zuteilen der Futtermenge die Wasserwerte gehalten werden. Nährreiches Futter mit hohem Anteil nicht pflanzlicher Inhaltsstoffe belastet das Aquarienwasser. Vor allem dann, wenn Futterreste länger im Wasser verbleiben, ohne vertilgt zu werden, wird es problematisch.
Zwar bildet sich auf eiweißhaltigen wie pflanzlichen Überbleibseln schnell ein Biofilm. Dennoch erhöhen Futterreste schnell die Keimdichte im Wasser. Es kommt zwangsläufig zum Anstieg von Nebenprodukten wie Nitrit und/oder Nitrat. Dies hat mitunter erheblich negative Folgen auf die Aquarienbewohner.
Vorausschauend füttern, lieber etwas weniger als zu viel, dabei immer im Blick behalten, wie viel am Ende erfolgreich gefressen wurde, lautet die Empfehlung. Eiweißreiches Allgemein- oder Hauptfutter soll als wichtige Versorgung mit Rohstoffen für das Wachstum dienen. Pflanzliche, dauerhaft im Aquarium verfügbare Kost stillt den Hunger zwischendurch und trägt für gute Wasserwerte Sorge.
Braunes Laub bietet bei der Ernährung von Zwergflusskrebsen viele Vorteile. Erstens gibt es wichtige Stoffe an das Wasser ab. Ganz nebenbei bietet es Platz und Raum für die Ansiedlung von Biofilm.
Geeignet ist das Laub unzähliger Strauch- und Baumarten, insofern die Blätter braun sind, vornehmlich im Herbst gesammelt wurden und aus einem Sammelgebiet mit schadstofffreier Luft (Autoverkehr, Emissionen der Industrie, landwirtschaftlich verwendete Spritzmittel) stammen.
Es eignen sich braune Blätter der Erle, Esche, Eiche, Birke, Buche oder Walnuss, des Ahorns, Seemandelbaums oder eines Frucht tragenden Baumes oder Strauches (Steinobst, Kernobst, Beerensträucher wie Brom- oder Himbeere) und vieles mehr.
Die Qualität sowie der Zeitpunkt des Sammelns der Blätter ist entscheidend. Sie sollten frei sein von möglichen Zuckerresten und für Wirbellose giftigen Schadstoffen. Daher sollte generell auf das Verfüttern zuckerhaltiger gelber, roter oder grüner Blätter, vor allem im Nahbereich von stark befahrenen Verkehrswegen verzichtet werden.
Einen guten Überblick über das Thema Laub bietet der folgende Artikel:
https://www.garnelenhaus.de/wiki/geeignetes-laub-fuer-garnelen-krebse-schnecken
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