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Cambarellus diminutus

  • H. Klöpfel
  • 30. Juli 2023

Die Zehnfußkrebse (Decapoda) bilden eine Ordnung innerhalb der Klasse der Höheren Krebse. Zu dieser Gruppe, bestehend aus ca. 15.000 Arten gehört auch der Cambarellus diminutus:

  • Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
  • Teilordnung: Großkrebse (Astacidea)
  • Überfamilie: Flusskrebse (Astacoidea)
  • Familie: Cambaridae
  • Gattung: Zwergflusskrebse (Cambarellus)
  • Unterart: Cambarellus (Pandicambarus) diminutus

Profil des Krebses

Der Name nimmt es bereits vorweg. Beim Cambarellus diminutus handelt es sich um eine besonders kleine Zwergflusskrebsart. Adulte Tiere erreichen ausgewachsen eine maximale Körperlänge von rund 2,5 cm. Somit ist der Cambarellus diminitus nicht größer als eine typische Garnele. Der in seiner Farbe variierende Krebs ist von Natur aus äußerst friedfertig und hübsch anzusehen. Farbschläge von Hell- bis Dunkelbraun, gar ins Rötliche und Graubläuliche hinein sind bekannt. Erbfest sind die Kolorierungen nicht. Die farbliche Bandbreite bei heranwachsenden Tieren eines Zyklus ist groß. So groß wie die Scheren, die der kleine Krebs munter vor sich herträgt.

Die aus dem Süden der USA (Mississippi, Alabama) stammende Unterart der Cambarelli geizt nicht mit schönen Mustern auf dem Rückenpanzer seines kleinen, prächtigen Körpers.

Dabei stellt der schöne kleine Krebs kaum Ansprüche an seine Halter. Sind gewisse Grundansprüche gegeben, erfreut sich der kleine Racker großer Vitalität und Schaffenskraft und streift munter durch sein Zuhause.


Ernährung

In Sachen Ernährung zeigt sich der diminutus gleichermaßen wenig wählerisch. Abwechslung auf dem Speiseplan kommt der Gesundheit aller Zwergflusskrebse zugute, so auch der des kleinsten Vertreters seiner Gattung. Neben Laub heimischer und ferner Gehölze und sonstiger pflanzlicher Kost (getrocknete Auszüge der Brennnessel, Zucchini, des Spinat, Kürbis oder auch Löwenzahn) usw. erfreut sich der Krebs an intervallischen proteinreichen Gaben.

Der Cambarellus diminutus benötigt zusätzlich zum auf seine Bedürfnisse optimierten Alleinfuttermittel für Zwergflusskrebse braunes Laub, das er fressen und unter dem er sich verstecken kann. Braunes Laub bietet bei der Ernährung viele Vorteile. Erstens gibt es wichtige Stoffe an das Wasser ab. Ganz nebenbei bietet es Platz und Raum für die Ansiedlung von Biofilm.

Geeignete Strauch- und Baumarten:

  • Ahorn, Apfel, Birne, Birke, Buche, Eiche, Erle, Esche, Kirsche, Pflaume, Quitte, Seemandel, Walnuss etc.
  • Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Stachelbeere etc.

Wichtig: Die verwendeten Blätter müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen, um bedenkenlos gefüttert werden zu können:

  1. frei von Schad- und Giftstoffen (Feinstaub an stark befahrenen Straßen, Spritzmittel wie Fungizide, Herbizide, Insektizide, Pestizide etc.)
  2. Farbe Braun, im Herbst gesammelt wurden und aus einem Sammelgebiet

Die Qualität sowie der Zeitpunkt des Sammelns der Blätter sind entscheidend. Grüne Blätter eignen sich nicht. Auch frisches Obst und Gemüse sind nicht unbedingt geeignet, da hier Zucker und/oder Stärke enthalten sein könnten. Beides belastet das Aquarienwasser.


Verhalten

Vertreter des Cambarellus diminutus zeichnen sich nicht nur durch ihre Sanftmütigkeit aus. Sie sind aktive Wesen, erklettern und erklimmen gerne ihre Umwelt und bringen sich so hin und wieder selbst in Lebensgefahr. Das für sie vorgesehene Aquarium sollte daher auch in Pool-Becken-Bauart oben geschlossen sein, sodass der kleine Krebs keine einzige Lücke vorfindet, durch die er Reißaus nehmen könnte.

Wird dieser evidente Ratschlag beherzigt, steht dem diminitus ein langes, bis zu 2-jähriges Leben bevor voller Abenteuer, nach denen er sich gerne auch einmal versteckt. Es sollten daher, auch aufgrund seiner großen Bereitschaft, sich zu vermehren, ausreichend Verstecke bereitstehen. In diese zieht er sich müde und zufrieden nach einem langen Tag dankbar zurück. Insbesondere dann, wenn er eine kräftezehrende Häutung durchlebt hat und Schutz vor Artgenossen und sonstigen Aquarienbewohnern dringend benötigt, um sich von den Strapazen zu erholen.


Nachwuchs

Findet der Krebs ein passendes Gegenüber, so zögert er nicht lange mit der Paarung. Dabei kann es wild einhergehen. Das weibliche Tier trägt die befruchteten Eier über mehrere Wochen gut sortiert und stets gepflegt an der Unterseite des Hinterleibs mit sich herum, bis die kleinen Nachzöglinge schließlich aus ihren Eiern schlüpfen. Ca. 20 bis 30 Jungtiere erblicken bei solch einem Happening das Licht der Welt, verbleiben anschließend wenige weitere Tage gut behütet unter dem Rockzipfel des Muttertieres.

Erst dann, wenn sie groß genug sind, um auf eigene Abenteuerreisen zu gehen, wagen sie sich in die neue Welt voller Gefahren. Räuberisch verhalten sich die Heranwachsenden vor allem in den ersten Tagen in Freiheit untereinander. Viele gute und sorgsam positionierte Verstecke helfen den Jungtieren, diese für sie herausfordernde Phase mehrfacher täglicher Häutung zu überstehen und zu gesunden adulten Tieren heranzuwachsen. Zudem sollte sichergestellt sein, dass die kleinen Nachwuchs-Racker immer ausreichend Nahrung in Laufreichweite vorfinden.


Bedürfnisse

Generell gilt für alle Krebse, dass sie sauerstoffreiches Wasser bevorzugen. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass sie dieses benötigen. Ein Sprudelstein, ein Luftheber im HMF, der stetig neben gefiltertem Wasser reichlich Luft ins angenehm temperierte Nass befördert oder im Einzelfall ein Oxidator tragen dazu bei, die Umwelt des Aquariums den Krebsen lebensfreundlich zu gestalten. Bei aller Tierliebe sollte nicht vergessen werden, dass die Silbe Fluss im Namen Zwergflusskrebs tatsächlich darauf hinweist, dass auch der Cambarellus diminutus ursprünglich aus Fließgewässern mit stetem Wasseraustausch stammt.

So agil und friedlich der kleinste Vertreter der Gattung Cambarellus ist, so neugierig zeigt er sich gegenüber allem in Greifreichweite. Am Boden lebende Fische wie Welse können unter Umständen schon einmal gezwickt werden. Ob sie das vertragen oder nicht, hängt individuell vom jeweiligen Tier ab. Kranke und tote Tiere werden unter Umständen von ihm erbeutet. Schließlich gehört auch der diminutus zum Bodenpersonal des verlässlichen Aufräumtrupps seiner vielfältigen Heimat. Zu seinen Aufgaben in der Natur gehört es, pflanzliche wie tierische Überreste zu entsorgen. Der Krebs schreckt daher im Ausnahmefall auch vor Aas nicht zurück und hilft so, die Wasserwerte eines Gewässers stabil zu halten.


Einrichtung

Auf seinen Streifzügen benötigt der Krebs viel Platz. Zwar werden Exemplare des diminutus auch in Nanobecken gehalten. Unter einer Grundfläche von 0,18 Quadratmetern (Becken mit Mindestgrundfläche 60 x 30 cm (Länge x Breite) sollte man auf das Einsetzen eines oder gar mehrerer Tiere jedoch im Sinne des Tierwohls verzichten. Wir wollen ja schließlich auch nicht in einer Kartonschachtel leben.

Als Unterschlupfe bieten sich zahlreiche Einrichtungsgegenstände an. Ob nun unter einer Wurzel, in einer Tonhöhle, Tonröhre, unter Laub oder inmitten einer Pflanze, die ihm Deckung bietet. Der diminutus erobert emsig alle Bereiche seines Umfelds und macht sie sich zu eigen. Sein Revier pflegt der leicht territoriale Krebs wie seinen Augapfel und achtet darauf, dass Widersacher friedlich, aber konsequent ferngehalten werden.

Pflanzen wie Javafarn, langsam wachsende, wenig Licht benötigende Anubias, Bucephalandras oder auch der Süßwassertang werden bereitwillig angenommen und im Regelfall nicht angerührt.


Fazit

Zusammengefasst ist der Cambarellus diminutus ein wirklich tolles Aquarientier und eine Bereicherung für jedes Becken, werden seine Grundbedürfnisse (ausreichend Verstecke und Platz zum Herumwuseln, artgerechte Ernährung, viel Sauerstoff, artige Mitbewohner) erfüllt. So ist der kleinste der Cambarellus-Familie auch für Einsteiger in das Hobby geeignet.


Hinweis

Wichtig: Exemplare des Cambarellus diminutus dürfen keinesfalls in hiesige Gewässer entlassen werden. Sie stellen nicht nur aufgrund der Tatsache eine große Gefahr für heimische Krebsarten dar, dass sie eine invasive Spezies bilden würden. Nord- und mittelamerikanische Krebse sind im Regelfall Überträger der Krebspest und würden hiesige Tierbestände, die sich vor dem Erreger nicht schützen könnten, vermutlich voll und ganz ausrotten.

Somit geht selbst von einem winzigen Nachzögling für unsere heimische Fauna bereits eine große Gefahr aus. Tiere, die nach Aufzucht nicht im eigenen Bestand verbleiben sollen, finden bei vertrauenswürdigen, verlässlichen Aquarianern anderer Haushalte sicher schnell ein neues und vor allem für alle Parteien sicheres Zuhause.

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